Im Gespräch wurde vor allem die die Dringlichkeit, den Fachkräftemangel zu beheben, betont. Insbesondere der bürokratische Aufwand für ausländische Fachkräfte stelle ein Problem dar. So dauere die Ausstellung einer Arbeitserlaubnis für Pflegekräfte aus Ländern wie Vietnam oft mehrere Monate, wie Geschäftsführer Norbert Dieckmann erklärte. Die ambulante Pflege steht vor zusätzlichen Herausforderungen. Um verschiedene Leistungen wie die Wundversorgung sowie die Spezialisierte ambulante Palliativversorgung anzubieten, benötigen Pflegekräfte zahlreiche Zusatzqualifikationen. Dies führt nicht nur zu einer Mehrbelastung, sondern schränkt auch die Flexibilität in der Versorgung ein. Darüber hinaus wurde von Dieckmann erläutert, dass die Einnahmen aus der Behandlungspflege häufig nicht mehr kostendeckend sind – eine Entwicklung, die die ambulante Pflege zunehmend unter Druck setzt.
Die steigenden Kosten für die Pflegeheimunterbringung stellen viele Familien zudem vor finanzielle Herausforderungen. Klingbeil wurde zudem berichtet, dass Zahlungen an die Stiftung durch Ämter oft mit bis zu neun Monaten verzögert erfolgen würden. Dies hätte bereits zu finanziellen Engpässen bei einigen Einrichtungen geführt. Klingbeil zeigte Verständnis für den Frust: “Dieser Zustand ist nicht akzeptabel. Ich hätte mir gewünscht, dass wir in dieser Legislatur noch mehr im Pflegebereich schaffen. Gerade jetzt gab es gute Gesetze durch Minister Lauterbach, die nicht mehr in dieser Legislatur umgesetzt werden können.” Wichtig sei vor allem, dass die Anerkennung von ausländischen Fachkräften beschleunigt werde. Zudem müsse die generalistische Ausbildung evaluiert und gegebenenfalls geändert werden.
Klingbeil sprach sich dafür aus, in der kommenden Legislatur einen Deckel bei den Pflegekosten für die Angehörigen umzusetzen: “Die Kosten sind viel zu hoch. Hier muss dringend etwas passieren”, so Klingbeil.