„Wir brauchen Europa – als Brandmauer, als Wertegemeinschaft“, stellte der Bezirksvorsitzende Uwe Santjer gleich zu Beginn der Bezirkseuropakonferenz zur Europawahl am gestrigen Samstag in Zeven fest. „Gemeinsam mit euch, mit der Sozialdemokratie, habe ich den Mut, das Vertrauen, dass wir nicht in einem Land leben werden, in dem aussortiert wird!“ Dabei bezog sich Santjer nicht nur auf Herkunft, Glaube oder sexuelle Orientierung, sondern auch auf Kinder, die weiter gemeinsam beschult werden können und sollen. „Wir kämpfen seit langen Jahren dafür, dass es ein gutes Miteinander gibt – dafür lasst uns gemeinsam, in Nord-Niedersachsen, in Niedersachsen, Deutschland und Europa weiter einstehen“, beendete er seine mitreißende Eingangsrede.
Anschließend stellte auch der Europaabgeordnete Tiemo Wölken klar, dass Unsicherheit in der Bevölkerung nicht die demokratischen Strukturen, weder in Deutschland noch in Europa, beeinflussen dürften. „Wir müssen deutlich machen, dass wir die sind, die für Demokratie stehen!“ Dabei könne man sich, so Wölken, eben nicht mehr auf die CDU verlassen – „wir müssen die sein, die für die in der Gesellschaft einstehen, die dies nicht selbst können!“ Dabei müsse es einen fairen Austausch, eine europäische Lösung auch bei der Asylpolitik geben. „Wir müssen das gemeinsam angehen – denn Unsicherheit führt zu einem Verlust der Empathie, die wir im Miteinander brauchen!“ Der Europaabgeordnete freute sich ausdrücklich, dass die Wahl der SPD in Bezirk Nord-Niedersachsen zur Bundesliste zur Europawahl mit Kirsti Elle auf eine junge Frau fiel, die die Europäische Idee lebt und verkörpert.
Kirsti Elle, die sich im Januar kommenden Jahres auf der Bundeskonferenz als Kandidatin für das Europäische Parlament zur Wahl stellen wird, ordnete die Arbeit des Europäischen Parlaments in die aktuelle politische Lage ein. Auch wenn die Probleme der Zeit uns durchaus Angst machen können – „wir dürfen uns von der Angst nicht ohnmächtig machen lassen.“ Denn, so Elle, gemeinsam, mit den Sozialdemokraten in ganz Europa wolle sie künftig für Europa, für uns einstehen. Und dabei machte die 21jährige aus dem Landkreis Cuxhaven deutlich: „Ich traue mir das zu, weil ich weiß, dass ich euch alle hinter mir habe, und wir das gemeinsam schaffen können.“
Anschließend nominierten die Delegierten die Kandidaten zur Bundesliste zur Europawahl. Neben Kirsti Elle, mit ihrer Ersatzkandidatin Laura Elbers-Gutierez (Heidekreis), auf Platz eins wurden an Platz zwei Gerrit Steffens aus dem Landkreis Stade mit seinem Ersatzkandidaten Carsten Eschenbach (Landkreis Stade) für die Bundesliste nominiert. Die Reihenfolge zur Bundesliste wird nun bis Januar in Absprache mit den anderen niedersächsischen Bezirken festgelegt und dann mit den Vorschlägen der anderen Bundesländer verzahnt, erklärte Santjer das weitere Vorgehen. Am 28. Januar 2024 werden die Bundesdelegierten dann in Berlin zusammenkommen, um die abschließende Bundesliste zur Europawahl abzustimmen.